"Am erschde Friddig nach Dreikönig do goht's degege, un nit wenig! ..."
So verkündet es der Büttel in seinem Aufruf an die Bevölkerung. Während in einzelnen Wohnungen noch verschämt die letzten Kerzen am Christbaum brennen, ziehen Narrenvogt und Narrenrat im weißen
Nachthemd und mit der Narrenkappe auf dem Kopf durchs Städtchen und lassen auf Straßen und Plätzen der Stadt die Fasnet ausrufen. Wer noch nicht weiß, welche Stunde es geschlagen hat, wird durch
das Pfeifen und Trommeln und die Fanfaren des Spielmannszuges, der die Ratsgruppe begleitet, aufgeschreckt. Denn die stimmungsvollen Weihnachtslieder sind langsam abgesungen und werden von
rustikalen Fasnachtsklängen abgelöst, die bis Aschermittwoch nicht mehr verstummen werden.
Nach dem Vorspiel auf der Drehorgel verliest der Büttel mit lauter Stimme die närrische Verkündigung:
"Jetzt passe uf, ihr liebi Lit,
mir künde Euch ä frohi Zit...
Was dies Johr gmacht wird, dien mir berichte,
un dodonoch könne Ihr Euch richte . . ."
Damit gibt er einen Vorbericht auf die kommenden Veranstaltungen, die auf den folgenden Seiten vorgestellt werden.
Am liebsten hält der Zug vor den Wirtschaften an, weil dort die meisten Leute beisammen sind und überdies hier und dort die Wirtsleute den frierenden Narren einen Schnaps kredenzen. Manchmal gibt es auch einen Glühwein, der von der Vögtin oder anderen wohlmeinenden Menschen vor ihrem Hause ausgeschenkt wird. Einige Stunden dauert dieser Umgang, von der Dämmerung bis in die Dunkelheit; aber die Laterne des Büttels leuchtet auf den rechten Weg.
Jeder weiß es nun: "D'Fasnet kunnt, d'Fasnet kunnt, d'Fasnet isch scho do!"
Narrenbrunnen am Marktplatz
und danach im ganze Städtle.